| nachhaltigkeit | verpackung-wirklich-unnoetig

Unnötige Verpackungen?


Die ältesten gefundenen und datierten Steinwerkzeuge sind 2.6 – 2.5 Millionen Jahr alt und wurden von den steinzeitlichen Jäger und Sammler Gesellschaften zum Kratzen, Schaben, Bohren, Stampfen, Schneiden, sowie zur Herstellung von Jagdwaffen verwendet.

Wahrscheinlich dienten diese Werkzeuge aber auch dazu Aufbewahrungs- und Transportbehältnisse, also Verpackungen, herzustellen. Die Sippenmitglieder, die mit dem Sammeln von Nahrung betraut waren, haben ihre Fundstücke sicherlich nicht in ihren Hosentaschen nach Hause in die Höhle getragen.

Verpackung der Steinzeit


Erste Keramiken wurden schon vor 29.000 Jahren gefertigt und neben kultischen Objekten auch Behälter hergestellt. Siehe da, es gab Bedürfnisse etwas sicher aufzubewahren, zu verpacken.

Als sich dann vor etwa 12.000 Jahren die Ackerbau und Viehzucht Gesellschaften entwickelten, musste "Verpacken“ endgültig zu einem zentralen Thema werden. Die geernteten Nahrungsmittel mussten vor Fraßfeinden und dem Verderben geschützt werden. Diese Gesellschaften wären zusammengebrochen, hätte man die Samen für die neue Aussaat nicht über den Winter gebracht.

Die „Bandkeramiker“ um ca. 5.500 v. Chr. beherrschten die Herstellung gebrannter Keramiken und konnten Gefäße zur Aufbewahrung nach Belieben produzieren.

Handel ohne Verpackung?


Handel hat auch schon in der Steinzeit stattgefunden. Wie soll Handel aber ohne Produkt- und Transportverpackungen funktionieren? Auf gesunkenen Frachtschiffen der alten Griechen und Römer findet man noch heute Ton-Amphoren, die als Verpackung für Fisch, Wein, Oliven, Olivenöl … dienten.

Zu den historischen Verpackungsmaterialien Blätter, Rinde, Holz, Keramik, Glas, Stoff sind heute moderne Verpackungsmaterialien hinzugekommen, die das uralte Menschheitsthema „Verpacken“ wesentlich einfacher, effizienter und sicherer gemacht haben.

Verpackung ist also ein Thema, das die Menschen beschäftigt, solange es Menschen gibt.

Produktinnovationen durch Verpackung


Viele nützliche Produkte gibt es heute nur deshalb, weil man dafür geeignete Verpackungen erfunden hat. Man denke an Ampullen mit Impfstoffen, die Kartusche für Silikonmassen, den Kleber aus der Tube oder den Bauschaum aus der Dose. Diese Beispiele lassen sich um viele Produkte ergänzen, die erst durch die pfiffige Verpackung möglich gemacht wurden.

Funktion von Verpackung


Das Waren, wie metergroße TV-Flachbildschirmel, unbeschädigt, um die halbe Welt transportiert, beim Verbraucher ankommen, ist ohne geeignete Schutz- und Transportverpackung nicht denkbar.

Unzureichende oder fehlende Verpackung ist mit ein Grund das Lebensmittel verderben. Eine enorme, nicht akzeptable Ressourcenverschwendung.

In Anbetracht einer weiter wachsenden Weltbevölkerung ist also die urzeitliche Aufgabenstellung, sich über geeignete Transport- und Langzeit-Aufbewahrungsmittel Gedanken zu machen, aktueller den je.

Verpackung heute und zukünftig


Unnötig und überverpackte Produkte gibt es, unbestritten. Hier gilt es die nötige Balance zwischen Marketing-Aspekten und der sinnvollen erforderlichen Schutzfunktion zu finden.

Auuch der Verpackungsabfall der zwangsläufig anfällt, eine Problematik, die noch nicht nachhaltig gelöst ist. Marine Litter, die Verschmutzung der Weltmeeren mit Plastikverpackungen, kann gar nicht ernst genug genommen werden.

Verpackungen aber generell zu verdammen und zu fordern, komplett auf sie zu verzichten, ist kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt. Ohne Verpackung ist eine moderne Zivilisation nicht denkbar. Schon die historischen Zivilisationen konnten nicht auf Verpackungen verzichten.

Nachhaltige Verpackungslösungen


Die Aufgabenstellung muß sein, Verpackungslösungen zu finden, die der Umwelt nicht schaden. Hier besteht weiterhin Handlungsbedarf auf allen Ebenen, vom Rohstoffproduzent, über den Verpackungsmittelhersteller, den Verbraucher, bis hin zum Gesetzgeber.

Darüberhinaus erfordert die Endlichkeit der Rohstoff-Ressourcen einen anderen Umgang mit dem entstehenden Verpackungsabfall. Eine große Herausforderung für die Zukunft. Hier müssen die Verpackungs- und Recycling-Industrie in kooperativer Zusammenarbeit öko-intelligente Lösungen finden.

Recycling von Verpackungen


Wenn die Verpackungsindustrie immer komplexer aufgebaute Verpackungen entwickelt, ohne dabei schon an das Recyling zu denken und es dann, gemäß dem Motto, "nach mir die Sintflut", alleine der Recyclingindustrie überlässt, Lösungen für ein werkstoffliches Recyling zu finden, wird die von der EU angestrebte und zwingend nötige Kreislaufwirtschaft nicht gelingen.

Eine weitere und wesentliche Frage auf dem Weg zur dieser Kreislaufwirtschaft. Was macht man denn dann mit den zunehmenden Mengen an Recycling-Kunststoff Granulat? Welche Produkte soll man ökologisch-intelligent daraus herstellen? Kauft die auch jemand, wenn er nur auf Preis und Qualität schaut?
"Stell dir vor, es türmen sich Berge an Recyling-Granulat auf und keiner geht hin und kauft sie !??"

Verpackungen: Es gibt noch viel zu tun (ver)packen wir's an! Nicht mehr verpacken, ist auch keine nachhaltige Lösung.

Facebook Twitter Google+ LinkedIn Xing

überflüssige verpackung