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Stretchfolien Haltekraft - Faktoren der Palettensicherung


Wird ein Ladegut auf einer Palette durch Stretchfolie zur Palettensicherung für den Transport eingestretcht, übt die Stretchfolie dabei eine nach innen gerichtete Druckkraft auf das Ladegut aus.Im Englischen spricht man von compression force oder holding force, im deutschsprachigen Raum nennt man es die Haltekraft.

Haltekraft ist auch ein anschaulicher Begriff, da die durch die Stretchfolie das Ladegut erstens in sich zusammenhält und zweitens fest mit der Palette zu einer stabilen Ladeeinheit zusammengehalten wird.

Wie stelle ich denn nun an meinem Stretchwickler die höchste Haltekraft ein. An welchen "Schräubchen muss ich drehen"?

Haltekraft = f (Anzahl der Stretchfolien –Wicklungen)

Mit jeder Folienlage die ich mehr um die Palette wickle steigt die Kraft.

Stretchfolien Haltekraft = f(Anzahl der Folienlagen beim Stretchwickeln) Abb.1: Folie A - immer 12 U/min - Bremskraft imnmer 100% - 1,2 und 3 Lagen

Es ist leicht zu erkennen, jede Stretchfolien -Wicklung erhöht die Haltekraft um ca 4 kg.

Will man die Haltekraft erhöhen, wickelt man also einfach mehr Folie um die Palette. Igendwann ist dann die für das Ladegut nötige Haltekraft erreicht. Stimmt ! Aber zu welchen Kosten für den Geldbeutel und die Umwelt !?

Haltekraft = f (Bremskraft)

Erhöht man die Bremskraft der Stretchrollen-Abrollung vom Maximum 20% auf 100% steigt die Haltekraft.

Stretchfolien Haltekraft = f(Bremskraft beim Stretchwickeln) Abb.2: Folie A - immer 12 U/min - Bremskraft variabel - immer 3 Lagen

Die Haltekraft bei 20% Bremse liegt bei 4 kg, wohlgemerkt bei 3 Lagen Folie! Um die gleiche Haltekraft wie bei 100% Bremse von 13.5kg zu erreichen, müsste man dann bei 20% Bremse 6-7 Folienlagen MEHR um die Palette wicklen.

Haltekraft = f (Umdrehungen / Minute)

Zum Einstretchen einer Palette mit Stretchfolie, muss man die Palette mit der Stretchfolie "umkreisen". Dies kann man mehr oder weniger schnell machen = Umdrehungen/Minute. Bei einem Drehteller-Wickler stellt man die Umdrehungszahl am Bedienelement des Stretchwicklers ein. Ändert man dabei nichts an der Bremskraft, dann ergibt sich schon alleine durch die Veränderung der Umdrehungszahl eine andere Haltekraft, da stärker gegen die Bremse gezogen wird.

Stretchfolien Haltekraft = f(U/min beim Stretchwickeln) Abb.3: Folie A - U/min variabel - Bremskraft immer 100% - immer 3 Lagen

Der Effekt ist mit 2.5 kg (von 11 auf 13.5 kg) nicht so drastisch wie bei der Bremskraft-Veränderung. Er spielt aber eine Rolle.

Haltekraft = f (Vordehnung (=Prestretch))

Einen starken Einfluß hat die Vordehnung der Stretchfolie, also wie weit man sie schon vorgedehnt hat, bevor sie um die Palette gewickelt wird. Zur Erzeugung einer Vordehnung braucht man Stretchwickler mit einer Vordehneinrichtung, auch Reckwerk genannt.

Stretchfolien Haltekraft = f(Vordehnung beim Stretchwickeln) Abb.4: Folie A - 12 U/min - Bremskraft 100% - 3 Lagen - Vordehnung variabel

Bei Abb.1-3 lag die Vordehnung immer bei 300%. Das wurde bisher "unterschlagen", um nicht zu verwirren. Ausgehend von den 13.5 kg Haltekraft bei Abb.1 kann man die Effekte der einzelnen Paramter also schön verfolgen.

Haltekraft = f (Stretchfolien-Type))

Bei Abb.1 und Abb.2 wurde durch Erhöhung der Bremskraft und der Umdrehtung ein Maximum von 13.5 kg Haltekraft erreicht. Durch Erhöhung der Reckung von 300% auf 400% konnte die Haltekraft dann auf 14.2 kg gesteigert werden.

Je nach den Einstellmöglichkeiten des Stretchwicklers ist also eine andere Folientype nötig. Die Stretchfolie hat einen anderen Arbeitsbereich, wie man sagt.Stretchwickler mit Reckwerk können also sehr sinnvoll sein.

Stretchwickler die nur mit einer Bremse arbeiten, können wiederum bestimmte Stretchfolien gar nicht in den Dehnbereich bringen, beim dem sie ihre maximale Haltekraft aufbauen.Es gibt aber auch Stretchfolien speziell für diese Stretchwickelanlagen. Diese Stretchfolien vertragen keine Vordehnung. Sie würden schnell reißen. Eine hohe Haltekraft kann man aber alleine über die Bremswirkung aus ihnen herausholen.

Alles hängt also von der jeweiligen Stretchfolien-Type ab. Stretchfolien –Type und Stretchwickler sind ein System. Sie müssen aufeinander abgestimmt werden, damit die Stretchfolie in ihren optimalen Arbeitsbereich kommt.

Kosten pro Palette = f (Stretchfolien-Type))

Auch für die Kosten pro gestretchter Palette wirkt sich eine Vordehnung aus, wie Abb. 5 zeigt

Restdicke einer Stretch Folie nach Prestretch Abb.5: Folie A - 12 U/min - Bremskraft 100% - 3 Lagen - Vordehnung variabel = analog Abb.4
alle Messungen wurden an einem Robopac Rotoplat 708 Stretchwickler mit einer 23µm high-performance Stretchfolie durchgeführt


Bei der höchsten Haltekraft hat die Folie nur noch einen Dicke knapp über 6µm. Hohe Haltekraft bei gleichzeitig sehr dünn ausgezogener Stretchfolie, das spart Verpackungskosten. Auch der anfallende Stretchfolienabfall pro Palette wird minimiert.

Haltekraft = f (Zeit))

Sieht man sich Abb.1 genauer an, stellt man fest, das die Haltekraft der Stretchfolie gar nicht konstant ist, sondern mit der Zeit leicht abfällt von ihrem Maximum. Warum das so ist? Dazu muss man etwas tiefer in die Stretchfolie hineinblicken.


Sprechen Sie mich an, ich helfe hier gerne bei Aufnahme des status-quo und dem Aufzeigen von Optimierungsmöglichkeiten weiter.



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