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Stoßbetrug bei Stretchfolie


Auch Hersteller und Handel bleiben von unlauteren Machenschaften nicht verschont. Stretchfolien sind ein Massenprodukt, das viele gebrauchen können. Der Wert einer Palette Stretchfolie liegt bei ca. 1.000 €. Bei 24 Europaletten auf einem LKW kommen so schnell 24.000€ zusammen. Solche Werte wecken natürlich auch die kriminelle Energie von Betrügern, die Stretchfolien- Hersteller und Stretchfolien- Händler viel Geld kosten können.

Für Betrüger, die eine Stoßbetrugsaktion in großem Stil durchführen, kann so eine stolze Summe zusammenkommen, mit der sie sich zur Ruhe setzen können.

Das kriminalistische Fachtwort ist Stroßbetrug:
"Der Stoßbetrug ist die bandenmäßige Begehungsform des Versandbetrugs im Sinne von § 263 StGB. Hierbei schließen sich mehrere Täter zusammen mit dem Vorsatz der umfangreichen betrügerischen Warenerlangung, beispielsweise im KFZ-Handel."
…aber auch bei Stretchfolie.

Als Stretchfolien- Hersteller freut man sich natürlich wie jeder Produzent über einen neuen Kunden.

Vorauskasse bei Neukunden ist durchaus üblich, bei Bestandskunden geht man dann aber nach einigen Lieferungen auf "Zahlung gegen Rechnung" über.

Da Hersteller von Stretchfolie am liebsten voll beladene LKW's verschicken, kommen so ganz schnell Rechnungen über 5-6 stellige Euro-Beträge zusammen.

Ganz blauäugig ist der Stretchfolien- Hersteller aber auch nicht und liefert erst nach Zusage einer Warenkreditversicherung an einen neuen Kunden auf Rechnung. Die von den Warenkreditversicherern zugesagten Kreditlimit-Beträge werden dabei natürlich eingehalten.

Der Stoßbetrüger kennen die Zusammenhänge und nützt diese aus.

Er bestellt also zuerst eine Palette auf Vorkasse und bezahlt die pünktlich, dann steigert er die Bestellmengen und zahlt immer noch pünktlich. Irgendwann, bekommt er größere Mengen Stretchfolie vom Hersteller, auf Rechnung, da die Warenkreditversicherung, über ein bestimmtes Kreditlimit, dem Stretchfolien- Hersteller inzwischen auch vorliegt.

Jetzt kommt es auf das Timing an für den Stoßbetrüger.

Er hat natürlich nicht nur bei einem Stretchfolien- Hersteller "das Spiel ans Laufen gebracht".

Jetzt schöpft er bei allen Herstellen die maximale Liefermenge, die das jeweilige Kreditlimit zulässt, aus und bestellt und lässt liefern was möglich ist.

Die von den Herstellern gelieferte Ware geht in die Läger von Logistikern, wo sie, kaum nach Eintreffen, schon wieder abgeholt und in andere Läger verbracht werden.

Wenn die Hersteller dann ihre Rechnungen anmahnen und der Sache nachgehen, ist bei der bestellenden Firma keiner mehr anzutreffen. Die Stoßbetrüger haben sich mitsamt der Ware in Luft ausgelöst.

So können leicht hunderttausende von Euro ergaunert werden.

Voraussetzung für den Betrug ist natürlich, das man die Bestellungen über eine Firma auslöst, die auch eine Kreditversicherung bekommt. Die Stoßbetrüger finden hier trickreiche Varianten.

Auch Verpackungsmittelhändler können in das Spiel miteinbezogen werden, nach dem gleichen Schema.

Je mehr Lieferquellen, in dem Zeitfenster das für den Stoßbetrug zur Verfügung steht, "über den Tisch gezogen werden können", umso so größer sind die Gewinne der Stoßbetrüger.

Wenn die ersten Rechnungen nicht bezahlt werden und das an die Warenkreditversicherer gemeldet wird, streichen diese natürlich sofort das Limit der betrügerischen Firmen. Das Zeitfenster für den Betrug schließt sich.

Das ist den Stoßbetrügern aber bekannt und das Timing der Betrugsaktion entsprechend gewinnmaximiert.

Dabei ist jedes fast-moving-industry-good ist für die Stoßbetrüger interessant. Produkte die in der Industrie jeder braucht und die über einen entsprechend niedrigen Preis sehr schnell weiterverkauft werden können, werden für diese Betrugsmasche ausgewählt.

Im Idealfall ist das Geld aus der Stoßbetrugsaktion schon auf den Konten der Betrüger, bevor es dem ersten Hersteller auffällt, dass da was nicht stimmt.

Selbst wenn aufmerksame Hersteller- und Händler zeitnah der Betrugsmasche auf die Spur kommen, die Stoßbetrüger sind schneller und sehr geschickt die Lieferkette so zu verschleiern, dass selbst die Polizei zeitlich nicht hinterherkommt. Die Mühlen der Bürokratie mahlen auch im Polizeiapparat.

Hersteller und Händler von Stretchfolie, bleiben auf Ihrem Selbstbehalt bei der Kreditversicherung sitzen. Den Schaden trägt die Allgemeinheit der Versicherten und extrem günstige Ware aus dem Abverkauf der Stoßbetrugsware zieht das Marktpreisniveau für die jeweiligen Produkte nach unten. Ein doppelter Schaden für Stretchfolien- Hersteller und den Stretchfolien- Handel.

So gilt für alle Marktteilnehmer. Augen auf beim Stretchfolien- Kauf!



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