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Stretchfolie und Betrug - leider auch ein Dauerthema


Seit etwa 1981 ist Stretchfolie am Markt und kann als wahre Erfolgsgeschichte bezeichnet werden.

Zur Ladeinheitensicherung beim Transport hat die Stretchfolie sehr rasch die davor üblichen Transportsicherungen verdrängt.

Allein in Europa werden circa 1.1 Millionen Tonnen Stretchfolie verbraucht und der Bedarf steigt weiter.

Leider liegt die Herstellungskapazität für Stretchfolie in Europa deutlich über der Verbrauchsmenge, was zu einem brutalen Preiskampf am Markt führt. Stretchfolien -Importe drängen dazu auch noch in den europäischen Markt.

Gut für Sie als Endverbraucher da die Stretchfolien- Preise niedrig bleiben?

Leider nein, da einige Marktteilnehmer versuchen, sich mit allen möglichen Tricks Vorteile im harten Wettbewerb zu verschaffen. Das kann dazu führen, daß Ihre Verpackungskosten nicht minimiert, sondern erhöht werden.

Ihr finanzieller Schaden kann beachtlich sein.

Ich ein Opfer...irregeführt...niemals!

Die Stretchfoliendicke wird in Mikrometer [µm]  ( 1.000 µm = 1mm ) und die Breite in mm angegeben.
Wie viele Stretchfolien -Meter Sie um die Palette wickeln und wie dick und wie breit die dafür verwendete Stretchfolie ist, bestimmt Ihre Verpackungskosten pro Palette.

Da kann man mich doch nicht in die Irre führen...oder?

Leider ja, zum Beispiel über die Laufmeter:
Eine Sie gelieferte Handstretch- Rolle soll 300m lang, 500mm breit und 23µm dick sein.

Kein Problem, dass messe ich doch mal nach!

Die 500mm Rollenbreite können Sie noch mit einem einfachen Zollstock auf 1 mm genau nachmessen. Sicherlich kein Problem.
Bei den 300 Laufmetern wird es schon schwieriger.
An der Dicke von 23µm scheitern dann aber 99.9% aller "Kontrolleure".
Denn dafür brauchen Sie ein spezielles Dicken-Messgerät und selbst das misst nur auf +/- 1µm genau.
Diesen Sachverhalt kennen auch andere Marktteilnehmer.

Wenn ich Dicke und Laufmeter also nicht so einfach ermitteln kann, dann bestelle ich meine Stretchfolien- Rollen eben nach Gewicht. Das Gewicht, dass eine Rolle mit  Dicke X, Breite Y und Laufmeter Z hat, kann mir der Lieferant ja nennen und ich kontrolliere es dann bei jeder Lieferung. Ich stelle fest, die Rollen sind immer gleich schwer! Klasse, alles in Ordnung!

Nein leider nicht zwingend.

Wenn Sie die Stretchfolie über das Gewicht kontrollieren, verkürzt man die Laufmeter und macht die Stretchfolie dicker. Das Gewicht bleibt somit gleich.
Hatten Sie bei 23µm noch 300 Meter Stretchfolie auf der Rolle, sind dann nur noch 210 Meter auf der Rolle, da Sie jetzt 33µm Stretchfolie geliefert bekommen. Sie können damit aber jetzt auch nur 30% weniger Paletten einwickeln!

Man kann hier sogar noch einen "drauf setzen" und verwendet zustätzlich noch einen schwereren Pappkern und wickelt noch weniger Laufmeter auf. Sie können nur noch 50% Ihrer Paletten einstretchen!!

Ist es denn so wichtig ob meine Handstretchfolie 1µm dünner oder dicker ist, wenn die Laufmeter letztendlich stimmen!?
Die 1µm mehr oder weniger werden doch beim Wickeln der Palette nicht wirklich zu anwendungstechnischen Problemen führen!?

Das stimmt sogar in den allermeisten Fällen.
Die Rolle ist dann zwar etwas leichter, da die Stretchfolie 1µm dünner ist, aber was soll's, sie funktioniert ja und die Laufmeter stimmen ja auch.

Da beim Stretchfolienhersteller dann weniger Folie eingekauft wird, ergibt sich für den Stretchfolien-Händler ein Einkaufsvorteil, der aber nicht unbedingt an den Stretchfolien Endkunden weitergereicht wird. Der Rollenpreis dieser 1µm dünneren Stretchfolie könnte für den Endkunden also niedriger liegen, als er dann letztendlich aber abgerechnet wird.

Mir reicht es! Der Wareneingang bekommt die Anweisung jede Palette Maschinen-Stretchfolie nachzuwiegen.
Na also...geht doch, es wurden 530kg von uns im Wareneingang gewogen !
So steht dsa auch auf dem Lieferschein und der Rechnung des Lieferanten.

Herzlichen Glückwunsch! Da freut sich auch jemand anderes, da er auf Basis des vereinbarten €/kg Preises außer dem Gewicht der gelieferten Stretchfolien-Rollen auch das Gewicht der Palette und des sonstige Verpackungsmaterials auch noch an Sie berechnet hat.

Nee...oder!?
Und was machen eigentlich die Unternehmen ohne Waage im Wareneingang?

Das viele kleinere Stretchfolienverbraucher gar keine Waage haben und/oder sogar größere Betriebe gar nicht die Zeit haben jede Palette nachzuwiegen, ist auch anderen bekannt.
Also müssen Sie sich auf die Angaben aus Lieferschein und Rechnung verlassen.
Ihr Lieferant freut sich über den Gestaltungsraum den Sie ihm dadurch geben:
Die Stretchfolien-Rollen pro Palette hat der Wareneingang noch gezählt:  30 Rollen
In Ermangelung einer Waage wissen Sie jedoch nicht wie schwer die einzelne Stretchfolienrolle ist.
In der Rechnung werden Ihnen dann 30 Rollen zum Abrechnungsgewicht von 17.5kg/Rolle berechnet.
Tatsächlich wurden Ihnen aber nur 16kg schwere Rollen geliefert! Hätten Sie mal eine Stretchfolienrolle gewogen!?

Oder es sind vom Lieferanten gar keine Rollengewichte angegeben und er berechnet ihnen dann ein fiktives Abrechnungsgewicht, was natürlich höher liegt als das der Summeder real gelieferten Rollengewichte.

So geht das nicht weiter!! Ich reklamiere!!! Dem werd' ich was erzählen!

Stellen wir uns vor Sie hätten wirklich die Dicke, Breite und Laufmeter, das Rollengewicht und das Gewicht des Pappkernes genau ermittelt. Sie stellen dabei Abweichungen fest und reklamieren bei Ihrem Stretchfolien-Lieferanten. Der lehnt aufgrund von "nicht vermeidbaren Fertigungstoleranzen, die dem üblichen Stand der Technik entsprechen" die Reklamation ab!?

Stimmt, Toleranzen gibt es, ei was dann?

Es ist unbestritten, dass jedes maschinell gefertigte Produkt technologisch bedingten Fertigungs-Toleranzen unterliegt.
Aber welche Toleranzen sind denn bei Stretchfolie Stand-der-Technik?

Es ist also gar nicht so trivial Unregelmäßigkeiten auf die Schliche zu kommen und wenn welche festgestellt wurden qualifiziert zu reklamieren 

Die Intitative Pro Stretch möchte Ihnen dabei helfen.

Verlangen Sie deshalb von Ihrem Stretchfolien-Lieferant die Unterzeichnung der Pro Stretch Lieferanten-Erklärung, verlangen Sie ein Pro Stretch konformes Angebot  und scheuen Sie sich nicht mit Hilfe der Pro Stretch Website zu reklamieren, wenn Sie Unregelmässigkeiten festgestellt haben.

Stretchfolien werden wie der Name schon sagt, gestretcht, also gedehnt. Nahezu keine Anwendung gleicht der Anderen.

Eine umfassende und korrekte Folienempfehlung kann nur vorgenommen werden, wenn alle 4 Parameter beachtet werden
Stretchfolienqualität, Maschinentechnik, Packgut und Distributionswege

Welche Stretchfolie für Ihre Anwendung die wirtschaftlichste Stretchfolie ist, dabei helfe ich Ihnen gerne weiter und freue mich auf eine Kontaktaufnahme.

Es ist auch unbedingt zu raten in seinen Kontroll-Aktivitäten nicht nachzulassen. Man spekuliert, dass Sie das tun werden. So mag die erste und die zweite Stretchfolien-Lieferung noch völlig korrekt sein, aber dann ...

Selbst Stretchfolienhersteller und der Stretchfolienhandel sind vom Betrug nicht ausgenommen.



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unlauterer Wettbewerb bei Stretchfolien